Unsere Vision - ein nachhaltiges, sozial integratives Tierschutz-Zentrum

 

Unser kleines Tierheim war von Beginn an als Übergangslösung geplant.

Die rund 300 Tiere aus der Haltung einer Animal Hoarderin mussten unbedingt kurzfristig artgerecht untergebracht und versorgt werden. Mit dem Aufbau dieser Übergangslösung konnten wir in den ersten zwei Jahren eine Menge Erfahrungen sammeln - auch hinsichtlich der Motivation und Bedürfnisse der Menschen vor Ort. Es ist uns wichtig zu wissen und zu berücksichtigen, wie die Politik und die Menschen vor Ort "ticken", um gut kooperieren zu können, niemanden zu überfahren oder zu bevormunden und letztlich nachhaltige Unterstützung aufzubauen, die allseits anerkannt, geschätzt und somit wiederum auch gefördert wird.

 

 

Jetzt sind wir so weit: wir wollen unsere initiale Vision Schritt für Schritt umsetzen - sind davon überzeugter denn je und sicher, dass wir nicht nur wollen sondern auch können!  - wir können und wollen nicht die gesamte Ukraine tierschutztechnisch "auf den Kopf stellen" und verändern, aber wir können und wollen Vorbild sein! - Unser Projekt soll ein Pilot-Projekt sein, dessen Ergebnis Anreize bietet nachzumachen und Stadtverwaltungen zeigt, wie es gelingen kann, das Straßenhund-Thema langfristig in den Griff zu bekommen - wie es gelingen kann, dass Menschen, Tiere und die Natur dauerhaft ungestört und gefahrlos nebeneinander, aber vor allem friedlich miteinander leben können und voneinander profitieren können. - Nachhaltiger Tierschutz muss einfach mehr sein! 

 

Basis wird das 1 Hektar große Gelände sein, das wir für 6.300 Euro kaufen können.

 

Da wir nun mal Tierschützer sind, ist der wichtigste Teil, der dort entstehen soll, eine Kastrations-Station, die wiederum Basis für ein mobiles Kastrations-Team ist: 1 Hunde- oder Katzenpaar kann in einem Jahr im Schnitt 16 Welpen/Kitten bekommen. Das sind aus diesen Nachkommen 67.000 Tiere in 6 Jahren - die ohne Kastration eines Elternpaares ins Elend geboren werden. Elend zu verhindern bevor es entsteht, wird immer eine der wichtigsten Aufgaben im Tierschutz bleiben.

 

Eine Kastration ist ein medizinischer Eingriff - der nur mit medizinischer Nachsorge und Beobachtung des Tieres verantwortungsvoll und abschließend durchgeführt werden kann. Daher wollen wir eine Anlage aufbauen, die es uns ermöglicht, 30-50 frisch kastrierte Tiere für 5-6 Tage nach der Kastration zur Überwachung bei uns unterzubringen. Da wir die Tiere nicht "verwalten" wollen, sich viele Straßenhunde auf der Straße - in ihrem Revier - tatsächlich wohl fühlen und wir ihnen ihre Freiheit nicht rauben wollen (sofern sie ein halbwegs sicheres Revier haben), bringen wir die Tiere im Anschluß an die OP-Nachsorge-Zeit wieder an den Fang-Ort zurück. Dort richten wir Futterplätze ein und haben so die Möglichkeit, sie weiterhin - aber eben in ihrem Lebensraum - zu versorgen.

 

Ein mobiles Kastrations-Team könnte millionenfaches Leid verhindern - insbesondere in kleineren Dörfern. Die Menschen dort würden den Tieren gern helfen, würden das Straßenhund-"Problem" gern selbst lösen.. können es aber aufgrund der großen Entfernungen zu Tierärzten oder -kliniken sowie fehlender finanzieller Mittel oft schlichtweg nicht. 

 

Ohne die Gesellschaft zu erreichen, können wir die Situation der Tiere nicht dauerhaft verbessern. Und wir wollen auch nicht "nur" Tiere schützen und ihren Lebensraum sicherer gestalten. Wir sind eben nicht "nur" Tier-Liebhaber sondern auch "Menschen-Liebhaber": unser Projektziel soll nicht nur eine Auffangstation für Tiere sein, sondern ein soziales Zentrum, eine Begegnungsstätte für Mensch und Tier, jung und alt... fest eingebunden in die Gesellschaft, als wichtiger Bestandteil der Gemeinde. Die Möglichkeiten in einem solchen Zentrum sind vielfältig und fast unbegrenzt:

 

Da Kinder unsere Zukunft, die Zukunft der Tiere und die eines gemeinsamen Lebensraumes sind, wollen wir vor allem der Arbeit mit jungen Erwachsenen und Kindern Raum und Möglichkeiten geben. Projekte mit Schulen und Kindergärten, wie zum Beispiel die gemeinsame Gestaltung der Katzengärten, Aktionen wie Wildblumenwiesen für nützliche Insekten, die Gestaltung von Vogelhäusern, oder auch die Übernahme von Tierpatenschaften für Kinder, die ihr Zuhause nicht mit einem Tier teilen können, sich aber eines wünschen, sind hier nur einige Möglichkeiten, Kinder und Tierschutz zu verbinden. Natürlich möchten wir hier auch verstärkt spielerisch den "richtigen" Umgang mit den Tieren einfließen lassen.

 

Der Krieg hinterlässt Spuren... nicht nur offensichtliche, äußerliche und finanzielle... nicht nur bei Kindern und Jugendlichen sondern auch bei Eltern und Großeltern... bei uns allen. - Mit einer großen Küche stellen wir uns vor, einen Rahmen zu schaffen, in dem wir alle zusammen kochen, essen, uns unterhalten und im besten Falle erkennen, wo und wie wir den einzelnen gegebenenfalls fördern können, wo wir uns gegenseitig unterstützen und ergänzen können.

 

Für jeden soll die Möglichkeit bestehen, sich einzubringen oder einfach "nur" sozialen Kontakt zu suchen - es könnte auch Nachhilfe und Hausaufgaben-Betreuung für die Kinder sein, das Weitergeben handwerklicher Fähigkeiten oder das oft beruhigende Kuscheln mit den Tieren. 

 

Wir wollen, dass Menschen vor Ort einen Raum finden, um zu verarbeiten, um ihre Freizeit "sinnvoll" zu verbringen, sich auch mal vom (Kriegs-)alltag abzulenken. Wir wollen ein Umfeld für Kinder und Jugendliche schaffen, in dem sie Ansprechpartner finden, die ihnen zuhören und bestenfalls mit ihnen gemeinsam Problemlösungen erarbeiten können. Wir wollen ein Umfeld für Erwachsene schaffen, in dem sie gebraucht werden und noch etwas bewegen können. 

 

Die Kastrations-Station und die Begegnungsstätte bilden die beiden tragenden Säulen unseres Zentrums. Darüber hinaus soll ein Teil des Grundstückes als Hundeschule genutzt werden und die Einrichtung einer Physiotherapie für die Tiere ist angedacht. Ebenso könnten wir uns vorstellen, gemeinsam einen "Lebensmittel-Garten" zu gestalten, zu pflegen und die Ernte in unserer Küche gleich zu verarbeiten. 

 

 

Nachhaltigkeit umfasst auch möglichst umweltschonend zu arbeiten. Zudem wollen wir unser Zentrum gern weitestgehend autark aufbauen. Insofern planen wir die energetische Versorgung mit Solaranlagen.

 

Gemeinsam können wir mehr tun als zu retten und zu vermitteln! - Für die Tiere, die Menschen und die Umwelt. Nachhaltigkeit hat viele Facetten und wir möchten sie alle miteinander verbinden!

 

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